
Dreikornkrustis
Da mich immer wieder Anfragen zu meiner Knetmaschine erreichen, auch zu Vor- und Nachteilen dieser und anderer Maschinen, habe ich mich durchgerungen, die verschiedenen Funktionen meiner Kenwood Cooking Chef bzw. auch meiner Kenwood Major Titanium anhand von drei Rezepten vorzustellen. Den Anfang machte ein mild-würziges Roggenbrot, gefolgt von Dinkel-Emmer-Wurzeln.
Im dritten und letzten Teil der Reihe geht es nun um Brötchen, die einen meist festen Teig haben, der eine Knetmaschine schon an ihre Grenzen bringen kann. Ich habe in der Cooking Chef ca. 1,8 kg Teig intensiv mit dem Profispiralhaken geknetet. Der Teig sollte sich im Idealzustand am Ende hauchdünn, aber noch straff/stabil auseinanderziehen lassen.

Die Zutaten und der Profiknethaken.

Auf Stufe „min“ wird gemischt…

… auf Stufe „1“ wird geknetet.

Während des Knetens…

Der ausgeknetete Teig.
Im sehr festen Vorteig ist Emmervollkornmehl verarbeitet. Es bringt einen ganz würzigen Geschmack in die Brötchen.
Für Saftigkeit und Biss sorgt ein Brühstück aus mittlerem Roggenschrot, das ich in der zur Kenwood-Maschine zugehörigen Schnitzer-Mühle gemahlen habe.

Die Schnitzer-Getreidemühle mit Naturmahlsteinen hilft, Schrote und Mehle beliebiger Korngröße daheim zu mahlen.

Grobschrot (hinten), Feinschrot (mittig), Vollkornmehl (vorn).

Das Mahlwerk auseinander genommen.
Mit nur 0,5% Frischhefe im Hauptteig, ist es sinnvoll den Teig über die Wassertemperatur entsprechend auf ca. 26°C zu temperieren und ihn während der ersten Teigruhe auch auf dieser Temperatur zu halten. Dafür habe ich den Temperaturregler der Cooking Chef auf gut 30°C gestellt, damit der Teig ca. 25-26°C abbekommt.

Der Teig wird über die Heizfunktion der Cooking Chef auf ca. 26°C temperiert (Einstellung dafür liegt ca. 6-8°C darüber).
Ich habe die Brötchen auf zwei heißen Blechen mit Heißluft und viel Dampf gebacken. Alternativ kann auch die zweite Fuhre Brötchen nach dem Abstechen in die Kühlschrank gesteckt werden bis die erste Ladung aus dem Ofen kommt.
Fantastische Brötchen mit Charakter und wattiger Krume.
Wenn du Interesse an Kenwood-Maschinen hast, kannst du hier meine Erfahrungen nachlesen.
Vorteig
- 200 g Emmervollkornmehl
- 100 g Wasser (kalt)
- 2 g Frischhefe
Brühstück
- 100 g Roggenschrot (mittelgrob)
- 200 g Wasser (100°C)
- 21 g Salz
Hauptteig
- Vorteig
- Brühstück
- 700 g Weizenmehl 550
- 350 g Wasser (20°C)
- 25 g Butter (5°C)
- 5 g Frischhefe
- 25 g inaktives Flüssigmalz (alternativ Rübensirup)
Die Vorteigzutaten kräftig von Hand vermischen und 16-24 Stunden bei 16-18°C reifen lassen.
Das Schrot und das Salz mit kochendem Wasser überbrühen und verrühren. Direkt auf der Oberfläche mit Klarsichtfolie abdecken, damit sich kein Kondenswasser bildet. Auskühlen lassen und max. 24 Stunden bei Raumtemperatur (20-22°C) lagern.
Alle Zutaten mit dem Spiralhaken 5 Minuten auf niedrigster Stufe mischen und weitere 8 Minuten auf zweiter Stufe zu einem festen, glatten und straffen Teig kneten (Teigtemperatur ca. 26°C).
2 Stunden Gare bei 26°C. Nach 1 Stunde einmal dehnen und falten bzw. das Gas ausstoßen.
Den Teig schonend auf die mit Roggenschrot bestreute Arbeitsfläche geben, vorsichtig in der Dicke vergleichmäßigen und etwa 18-20 quaderförmige Teiglinge abstechen.
Die Teiglinge mit der Schrotseite nach unten in Bäckerleinen 30 Minuten bei 20-22°C zur Gare stellen.
Mit der Schrotseite nach oben auf Backpapier oder den Brotschießer setzen, einmal flach diagonal einschneiden und mit viel Dampf 20 Minuten bei 230°C backen.
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 3,5 Stunden
Zubereitungszeit gesamt: ca. 20-28 Stunden

Locker, wattig, hocharomatisch: Dreikornkrustis.
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